Internationales Schiedsrichter-Symposium in Kamen-Kaiserau: Neue Standards angestrebt

Kamen-Kaiserau. Austausch von Ideen und Projekten , neue und einheitliche Standards im Schiedsrichterwesen: Das waren Leitgedanken eines internationalen zweitägigen Symposiums. Verantwortliche für die Veranstaltung im SportCentrum Kamen•Kaiserau war die Europäische Akademie des Sports Westfalen gGmbH, die sich zur „Sports for Europe gGmbH“ umbenannt hat und eine Tochtergesellschaft des FLVW (Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen e. V.) ist. Sports for Europe ist Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports.

Neue Standards diskutiert: Schiedsrichter aus mehreren Nationen trafen sich zu einem zweitägigen Symposium im Sportcentrum Kamen•Kaiserau. Foto: FLVW

Neue Standards diskutiert: Schiedsrichter aus mehreren Nationen trafen sich zu einem zweitägigen Symposium im Sportcentrum Kamen•Kaiserau. Foto: FLVW

International ging es beim zweitägigen Schiedsrichter-Symposium im SportCentrum Kamen•Kaiserau zu. Referees aus der Schweiz, Belgien, Liechtenstein, Österreich, den Niederlanden und Luxemburg konnte Hermann Korfmacher, Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), am Donnerstag, 3. September 2015, in der Rotunde begrüßen. Aber auch Gäste von der Schiedsrichterkommission Amateure des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Helmut Geyer und der DFB-Zentrale mit Direktor Willi Hink an der Spitze hieß er willkommen. Vertreten waren ebenso Schiedsrichter-Obleute aus den Landesverbänden sowie Vertreter der bundesweiten Arbeitsgruppe Schiedsrichter-Entwicklung.

Der FLVW-Präsident nahm – auch in seiner Funktion als Geschäftsführer der „Sports for Europe gGmbH“ – die Begrüßung vor. Die „Sports for Europe gGmbH“ ist eine Tochtergesellschaft des FLVW, die sich als integrative Kraft des Sports versteht, um die Menschen in Europa näher zusammen zu bringen. Das unterstrich auch Europareferentin Fabienne Caiazza. Diese lud die Schiedsrichter dazu ein, mit ihrer Hilfe „Sports for Europe“ erfahrbar zu machen, das Miteinander im Sport über alle Grenzen hinweg zu fördern und den Austausch von Ideen und Projekten voranzutreiben, von denen alle profitieren könnten.

Dieser Leitgedanke stand auch über diesem Schiedsrichter-Symposium, bei dem konstruktive Gespräche zu neuen und einheitlichen Standards führen sollten, die für ganz Deutschland Gültigkeit haben werden. Dabei hörte man sich auch den Status quo aus den anderen europäischen Ländern an, die von den Vertretern der Nationalverbände vorgestellt wurden.

Hermann Korfmacher: „Schiedsrichter haben es nicht leicht“

„Schiedsrichter haben es nicht leicht“, zeigte Korfmacher Verständnis für das Amt der Unparteiischen und verwies auf den zurückliegenden Bundesliga-Spieltag Anfang September 2015, an dem ein Elfmeter und ein Handspiel im Strafraum wieder für große Diskussionen sorgte. Eine neue Qualität habe auch die Kritik in den sozialen Medien erreicht, in denen sich anonyme Schreiber grobe Fouls erlauben. Das sei nicht zu tolerieren.

Der für den Amateurfußball und Schiedsrichterbereich zuständige DFB-Direktor Willi Hink zeigte sich angetan von dem aus Westfalen initiierten europäischen Austausch der Schiedsrichter und erhofft sich insbesondere von dem Symposium eine Weiterentwicklung in diesem Bereich. Eine bundesweite Kommunikation sei nötig, um auch die Aufgaben im Bund, Land und Kreis besser zu verteilen. „Auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in der Gesellschaft muss man sich aufstellen“, betonte er, „passiert ist noch nicht so viel.“ Gespannt sei er auf die Ergebnispräsentation und die Feedbackrunde des Schiedsrichter-Symposiums.

Zu den Themenschwerpunkten der Veranstaltung gehörten im Rahmen von Gruppenarbeitsphasen Organisation und Struktur im Schiedsrichterbereich, Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, Gewinnung, Bindung und Ausbildung von Schiedsrichtern, Image und Werbung sowie Betreuung und Informationsbereitstellung. Eine Führung im Dortmunder Signal Iduna Park gehörte mit zum zweitägigen Programm.