Ritterschlag: ENdAS gratuliert eads-Präsident Ludger Triphaus

Das Europäische Netzwerk der Akademien des Sports gratuliert Ludger Triphaus, Präsident der Europäischen Akademie des Sports, zum Ritterschlag. Triphaus wurde von Seiner Majestät König der Niederlanden zum Ritter im Orden von Oranje-Nassau ernannt.

Ein Bürger aus dem Kreis Borken hat am Dienstagabend (29. Januar) eine Auszeichnung erhalten, die sonst (fast) nur Niederländer bekommen: Der Bocholter und gebürtige Borkener Ludger Triphaus (68) wurde von Seiner Majestät König der Niederlanden zum Ritter im Orden von Oranje-Nassau ernannt. Vorgeschlagen worden war er von der niederländischen Nachbargemeinde Oude Ijsselstreek. Und das wiederum ist nicht verwunderlich: Triphaus, zuletzt Kämmerer der Stadt Bocholt und seit einem Jahr in Pension, fühlt sich als halber Holländer. Er urlaubt mit Frau Maria gerne auf Ameland, hat gar „enzyklopädische Kenntnisse über den niederländischen Fußball“, bemerkte ein Kenner der Szene – und knüpfte stets enge Bande mit den Nachbarn, auch über die Europäische Akademie des Sports (eads).

Deren Mitglieder tagten gestern zuvor im Europahaus Bocholt – mit ihrem Präsidenten Triphaus (seit 2017). Seit der eads-Gründung 1992 ist er Vorstandsmitglied der Akademie, die sich seit Bestehen intensive Zusammenarbeit auf die deutsch-niederländische Fahne geschrieben hat. 

„Die Welt macht an der Grenze keinen Halt.“

Ludger Triphaus habe sich über viele Jahre hinweg für eine enge Verbindung zwischen Oude Ijsselstreek und Bocholt eingesetzt, sagte Laudator Bert Kuster, Beigeordneter der Gemeinde Oude Ijsselstreek, stellvertretend für Bürgermeister Otwin van Dijk. Kuster zitierte Triphaus: „Wir sollten nicht mehr 180, sondern 360 Grad denken.“ Für van Dijk war in der Ordensbegründung auch dieser Satz bedeutend: „Die Welt macht an der Grenze keinen Halt.“

Triphaus sei (mit-)verantwortlich gewesen zum Beispiel für diese deutsch-niederländischen Kooperationen: Einrichtung eines Netzwerkbüros für Unternehmen, Kinder-Universität Junge Uni, Leonardo-da-Vinci-Bildungsprojekt, Flüchtlingshilfe, Austauschprogramme und verbindende Nachbarschaften. Bemerkenswert sei, dass Triphaus fließend Niederländisch spreche und regelmäßig die niederländische Insel Ameland besuche, sagte Bert Kuster.

Für die Stadt Bocholt hatte Erster Stadtrat Thomas Waschki die Gäste im Restaurant des Europahauses begrüßt. Die Stadt hatte auch zur Ehrung eingeladen. Im Antragsschreiben hatte Bürgermeister Peter Nebelo (SPD) für die Stadt Bocholt begründet, der Geehrte habe sich „in herausragender Weise um die deutsch-niederländische Zusammenarbeit verdient“ gemacht. „Mit hohem Engagement und großer Beharrlichkeit schaffte er es, niederländische Partner einzubinden.“

Er hat die „Gabe, Deutsche und Niederländer in Kontakt zu bringen“

Die Ehrungszeremonie leitete der Erste Stadtrat Thomas Waschki. Für die Stadt Bocholt übermittelte er lobende Worte. „Seine Gabe, sowohl Deutsche als auch Niederländer miteinander in Kontakt zu bringen, macht gemeinsame Projekte überhaupt erst möglich.“ Die Stadt Bocholt wolle die Kontakte, die Triphaus initiiert habe, weiter fortführen.

Blues-Band als Schlüsselerlebnis

Triphaus dankte und erinnerte an ein Konzert der niederländischen Blues-Band „Cuby & Blizzards“ in den 60er Jahren in seiner Geburtsstadt Borken. Es geriet zum Schlüsselerlebnis, welches in ihm das Interesse an den Niederlanden weckte. Im Laufe der Jahre, so Triphaus, sei es ihm dann „immer wichtig gewesen, Nachhaltigkeit zu erzeugen. Das war meine Triebfeder, mich in die niederländische Kultur einzuarbeiten über Sprache und Fußball.“

Triphaus habe für die Europäische Akademie des Sports „immer die Grenzregion als Ganzes“ verstanden, betonte Akademieleiter Reinhardt te Uhle. Mittels diverser Initiativen seien enge Freundschaften mit zahlreichen niederländischen Organisationen entstanden. Über den Sport sei es „gelungen, Brücken zwischen beiden Ländern auf- und Barrieren abzubauen“.

Noch am Abend die niederländische Fahne gehisst

Und der Geehrte? Der wusste angeblich nichts von der Auszeichnung. Sie sei „eine besondere Ehre“. Noch am Abend wolle er in seinem Vorgarten die niederländische Fahne hissen: „Damit sie in voller Pracht bis zur Grenze erstrahlt.“

Quelle: Horst Andresen