Fairplay Tour der Großregion – ein Erfolg für Körper und Seele

Bei der Fairplay-Tour der Großregion 2019 wurden über 75 000 Euro für Hilfsprojekte in Ruanda und Burundi gesammelt.

 Im Sommer wird viele Kilometer lang in die Pedale getreten, in der Vorweihnachtszeit wird gefeiert!

Die Abschluss-Veranstaltung der Fairplay-Tour ist mittlerweile Tradition geworden. Der Trierer Franz-Josef Euteneuer moderierte die diesjährige Feier bei der Spendenübergabe eher kabarettistisch, eben mit Schwung und Freude, so wie die 800 Kilometer-Fahrradtour verlaufen war.

Der Kabarettist oder, wie Euteneuer sich gerne nennt, „Seelen-Stylist“, lobte die Fairplay Tour-Teilnehmer für ihre Leistung, innerhalb von acht Tagen 800 Kilometer mit dem Fahrrad durch die Großregion zurückgelegt zu haben. Für einen einzelnen wäre das zwar eine sportliche Leistung, aber nichts wirklich Ungewöhnliches. Aber wenn rund 300 Schüler samt Lehrern und Betreuern in die Pedale treten und so insgesamt 227.243 Kilometer zurücklegen, schon.

Die mehr als 300 Tour-Teilnehmer überraschten im Sommer auch oft ihre Eltern, Verwandte und Bekannte mit ihrer Leistungsfähigkeit, ihrer Disziplin und ihrem Engagement für Altersgenossen zumeist im Entwicklungsland Ruanda. Tour-Teilnehmerin Silke Kreuder drückte es so aus: „Fairplay-Tour ist, wenn Freunde zur Familie werden.“

Auf die Fairplay-Tour – Macher um den Lehrer Herbert Ehlen (Jünkerath), den Trierer Sportakademie- Geschäftsführer Klaus Klaeren und die Teilnehmer trifft die Beschreibung zu. Keiner war gezwungen in der letzten Woche vor den Sommerferien bei brütender Hitze durch Rheinland-Pfalz, das Saarland, Luxemburg, Belgien und Frankreich zu radeln, in Turnhallen zu übernachten und sich Sponsoren zu suchen, die die sportliche Leistung mit einer Spende zugunsten Ruandas und der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH) honorierten.

 

35 612 Euro kamen für die Primarschule Kabirizi im rheinland-pfälzischen Partnerland in Ostafrika zusammen. 48 390 Euro konnte Hawa Grund-Djigo symbolisch für den Bau der Matara-Grundschule n Burundi entgegennehmen. Die DWH-Mitarbeiterin erzählte, dass nicht nur zu den bereits in Privatinitiative von den Eltern der Kinder gebauten Klassenzimmern sechs weitere hinzukommen, sondern vor allem die Lebensverhältnisse in Burundi davon profitieren. Die mit den neuen Häusern errichteten Wasserzisternen werden auch von der Dorfbevölkerung genutzt, weil sauberes Wasser Mangelware in der Region ist. Die Kinder bauen einen Teil des Gemüses für das Schulmittagessen selbst an. Ein großes Problem: Hygieneartikel für Mädchen. „Es ist tatsächlich so, dass Mädchen neun Wochen im Jahr in der Schule fehlen, weil sie ihre Tage haben. Ich habe Schülerinnen kennengelernt, die sind deshalb von der Schule geflogen“, erzählte Grund-Djigo. Deshalb unterstütze man eine Initiative, die wiederverwertbare Monatsbinden aus Baumwolle herstelle und die Mädchen in der Verwendung unterrichte.

Mehr als 20 000 Euro zur Fertigstellung der Klassenräume an der Matara-Grundschule fehlen noch. „Wir zählen auf euch“, sagte Grund-Djigo mit Blick auf die 22. Fairplay-Tour vom 26. Juni bis 4. Juli 2020.

Diese wird wieder „eine riesige Demonstration für den Sport, für Bewegung, für soziale Kompetenz, Toleranz, Europa und die Großregion, daran besteht kein Zweifel.“ so der Sportakademie-Vorsitzende Georg Bernarding.