EU-Studies am Institut für Sportwissenschaft Münster: „Bewegung und Gesundheit“ von Kindern und Jugendlichen ein großes Thema

Münster. Das Institut für Sportwissenschaft (IfS) der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) wurde als Institut für „Leibesübungen“ 1925 gegründet und gehört zu den ersten Universitätsinstituten in Deutschland, an denen das Fach Turnen als reguläres Fach für das Lehramtsstudium eingeführt wurde. Seit 2015 ist es Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports. Im Folgenden stellt es seine derzeitigen Aktivitäten vor.

Sieben Arbeitsbereiche mit mehr als 60 Institutsmitgliedern: das Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Foto: IfS

Sieben Arbeitsbereiche mit mehr als 60 Institutsmitgliedern: das Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Foto: IfS

Heute umfasst das Institut für Sportwissenschaft sieben Arbeitsbereiche (AB) mit mehr als 60 Institutsmitgliedern. Zum Institut gehört eine Vielzahl von sportwissenschaftlichen Fachdisziplinen: Bewegungs- und Trainingswissenschaften, Sportgeschichte und Sportpädagogik, Sportdidaktik und Sportunterricht, Bewegung, Spiel und Sport im Kindesalter, Sportpsychologie, Sozialwissenschaften des Sports. Das Institut für Sportmedizin gehört der Medizinischen Fakultät an. Im Jahr 2013 wurde eine weitere Abteilung eingeführt: Europäische Studien im Kinder- und Jugendsport in Schule und Sportverein (kurz: EU-Studies), geleitet von Senior-Professor Roland Naul.

Internationale Kooperations- und Forschungsprojekte mit europäischen und außereuropäischen Partnern aus Hochschulen und Sportorganisationen bestimmen seit den 1990er Jahren das Gesamtbild des Instituts mit seinen verschiedenen Arbeitsbereichen. Gleichwohl stehen einzelne Themen und Studien im Rahmen von länderübergreifenden Kooperations- und Forschungsprojekten im Fokus einer „Europakompetenz“ am Institut für Sportwissenschaft der WWU.

Im Rahmen eines internationalen Projektes “Active I – Healthy Active Living for Seniors” (http://www.active-i.eu/) entwickelte und implementierte das Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Zusammenarbeit mit Partnern aus Deutschland, Irland, Spanien, Italien, Polen und Israel ein Gesundheitsförderungsprogramm für Ältere, das die Aspekte körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und mentales Wohlbefinden beinhaltete.

Neben einem Kursprogramm wurde auch ein frei zugängliches Online-Tool http://www.plan50plus.eu/home.html entwickelt. Das Projekt wurde durch die Europäische Kommission (Lifelong Learning Programme: 539664-LLP-1-2013-1-DE-GRUNDTVIG-GMP) von November 2013 bis April 2016 gefördert.  In einem dreijährigen (2015-2018) internationalen Projekt “WHOLE – Wellbeing and Healthy Choices for Older Adults and their Carers”( www.project-whole.com) arbeitet das Institut für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität gemeinsam mit Partnern aus Deutschland, Irland, Österreich, Israel, Bulgarien und Griechenland an einer e-learning-Plattform für Pflegekräfte und Pflegebedürftige. Zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens werden Informationen und Übungen zur körperlichen Aktivität und einer gesunden Ernährung im Rahmen der täglichen Pflege online zur Verfügung gestellt. Finanziert wird dieses Projekt durch das Erasmus+-Programm der Europäischen Union (2015-1-DE02-KA204-002418).

Die Abteilung „EU-Studies“ konzentriert sich auf Forschungs- und angewandte Evaluationsstudien zu „Bewegung und Gesundheit“ von Kindern und Jugendlichen, zu „Bewegung und Selbstkonzept“ in Ganztagsschulen und „Werteerziehung im Sport“ als Teil des Schul- und Vereinslebens.

Mit verschiedenen Projektpartnern aus den Niederlanden, Belgien und Luxemburg sowie aus Polen und Tschechien sind EU-Studien geplant und werden teilweise zu diesen Themenstellungen bereits durchgeführt (www.uni-muenster.de/Sportwissenschaften/EU-studies/Team.shtml).

Im Frühjahr 2017 wurde ein langjähriges internationales Review-Projekt über den Stand und die Entwicklung der Olympischen Erziehung in 20 weltweit ausgesuchten Ländern abgeschlossen und im Routledge-Verlag publiziert. Aus Europa haben daran Kolleginnen und Kollegen aus Großbritannien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Polen, Tschechien, Russland und der Ukraine mitgewirkt.

Gegenwärtig werden weitere EU-Studien mit Unterstützung aus verschiedenen Fonds mit Schwerpunkten im Gesundheitssport von Senioren und Seniorinnen, von Lehramtsstudierenden im Praxis-Semester und zur Förderung des Kinder- und Jugendsports in kommunalen Netzwerken zwischen Schule und Sportorganisationen gemeinsam mit Partnern aus mehreren Mitgliedsländern der EU durchgeführt. Auch der internationale, englischsprachige Bachelor of Science-Studiengang „Human Movement in Sport and Exercise“, der im Wintersemester 2014/15 eingeführt wurde, ist mit seinen Themen und Praktikumsplätzen europäisch verankert.

Im Jahr 2015 wurde unter Mitwirkung des AB „EU-Studies“ der Forschungsverbund „CEREPS“ in Luxemburg gegründet. CEREPS ist ein verbandsübergreifender Forschungsrat (Conseil europeén des recherches en l’education physique et sportive), der unter anderem Ende Juni 2017 in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und dem neuen EU-Zentrum der WWU den CEREPS 2017 Summit in Brüssel vorbereitet und organisiert. Das diesjährige Thema lautet mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in europäischen Ganztagsschulen zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung: „Implementation and Outcome of School-afternoon Programmes in Europe“.