Gesund aufwachsen: „Gesundheitsförderung ist eine dauerhafte Querschnittsaufgabe“

Gelsenkirchen. Ein neues, zunächst bis 2018 geplantes Forschungsprojekt soll Kinder an die Hand nehmen: „Vernetzte kommunale Gesundheitsförderung für Kinder“ will früh bewirken, dass sie erst gar nicht dick werden. In „Gesund aufwachsen“ sollen kommunale Hilfsangebote gebündelt und „gut aufeinander abgestimmt werden“. Das geschehe bisher nicht immer, sagte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen: „Den Grundstein für ein gesundes Leben legen wir bei unseren Kindern. Und Gesundheitsförderung beginnt nicht nur früh – sie ist eine dauerhafte Querschnittsaufgabe.“

Es gebe zahlreiche kommunale Präventionsketten, die eine bessere Verzahnung von gesundheitlichen, sozialen und schulischen Angeboten sichern sollten, sagte die Ministerin. Doch es müsse gefragt werden, „wie gut sind die Angebote zur Förderung der Kindergesundheit in der Praxis?“ Ein besonderes Engagement müsse es für diejenigen geben, die „unter schwierigen Verhältnissen aufwachsen“, darunter seien aktuell viele aus Kriegs- und Krisengebieten.

Große Erfahrung mit Gesundheitsprojekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen

Gesundes Frühstück: das Gesundheitsprojkt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" (gkgk) in Isselburg (Kreis Borken). Fotos: Andresen

Gesundes Frühstück gehört dazu: das Gesundheitsprojkt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) an der Grundschule in Isselburg (Kreis Borken). Fotos: Andresen

Die Ergebnisse waren durchweg positiv. Naul: „Die Kinder wurden nachhaltig für einen aktiven Lebensstil begeistert. Die Grundlage waren tägliche 60 bis 90 Minuten Bewegung, gesunde Ernährung – Stichwort: gesundes Frühstück in der Schule – und fachübergreifender Bewegungs- und Ernährungsunterricht.“

Das Konzept fruchtete: „Die Evaluationsergebnisse belegen, dass übergewichtige und adipöse Kindern ihren BMI deutlich reduzierten, die gesundheitlich-motorische Entwicklung der gkgk-Kinder überdurchschnittlich verläuft und die Sozialkompetenz in Schulklassen und Umfeld deutlich zunahm“, unterstrich Naul in einem Pressebericht.

gkgk-Isselburg_fruhstuckBei einer Vernetzung kommunaler Partner und Aufgaben, wie beim Projekt „Gesund aufwachsen“ gefordert, müssen Naul zufolge bestimmte Gütekriterien erfüllt werden:

  • eine Kombination von Verhältnis- und Verhaltensprävention – ein gesundes Aufwachsen bedinge bestimmte Rahmenbedingungen;
  • ein Kombination mehrerer Angebote zur Gesundheitsförderung – Bewegung und Ernährung;
  • Einbeziehung des Umfeldes wie Elternhaus, Kita, Schule, Sportverein, Kinder- und Jugendhilfe.

Der Sportwissenschaftler schlug vor, einen Kümmerer oder Kommunalmoderator einzubinden. Er könne sektorübergreifend arbeiten, betreuen, optimieren und einen Runden Tisch der Partner moderieren. Dies habe sich beim gkgk-Gesundheitsprojekt „außerordentlich bewährt“.

Die Arbeit des WGI gkgk-Test-Isselburg1wurde in den Niederlanden und im Kreis Borken vor allem von der Europäischen Akademie des Sports (eads) Bocholt/Velen unterstützt. In zahlreichen Kommunen war Leiter Reinhardt te Uhle als Kommunalmoderator tätig. Das Sportwissenschaftliche Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist seit jüngstem auch Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports.

Partner „gesund aufwachsen“

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Verbundpartner sind das KATALYSE Institut, die Deutsche Sporthochschule Köln, das Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster, die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung der Universität Duisburg-Essen, das Centre for Health and Society der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Weitere Kooperationspartner sind die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung der Evangelischen Hochschule Freiburg.

Hintergrund

Auf der Auftaktveranstaltung des Forschungsverbunds haben mehr als 80 kommunale Fachkräfte, Politiker und Wissenschaftler über ein neues Forschungsvorhaben diskutiert: ‚Vernetzte Gesundheitsförderung für Kinder‘ – kurz ,Gesund Aufwachsen‘. Gegenstand des Verbundprojektes sind vernetzte kommunale Präventionsangebote für Kinder: Präventionsnetzwerke. Ein solches Netzwerk soll Angebote wie Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit umfassen sowie Lebenswelten der Kinder wie Familie, Kita, Schule, Sportverein.

www.gesundaufwachsen.net

Erster EU-Sport-Dialog in Kamen-Kaiserau zur Flüchtlingsfrage – eine Mutmachkonferenz

Kamen-Kaiserau. „Auf jeden Fall wiederholen!“ Das war Fazit der Teilnehmer des ersten EU-Sport-Dialoges im SportCentrum Kamen•Kaiserau. Thema: „Flüchtlinge in Europa – der Beitrag des Sports zur Integration von Flüchtlingen in die europäischen Gesellschaften. Chancen – Herausforderungen – Fragen“.

Länderübergreifend wurde das Thema drei Tage lang (vom 11. bis 13. November) im SportCentrum aufbereitet. Eingeladen hatte die Europäische Akademie des Sports Westfalen gGmbH (EAdS / Sports for Europe), Tochter des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Gekommen waren Gäste aus Spanien, der Türkei, den Niederlanden und Polen, Vertreter von Ministerien, Olympischen Komitees und Universitäten, aus der Politik, von verschiedensten Sportbünden und Vereinen.

Teilnehmer der Mutmachkonferenz (von links): Werner Stürmann, LSB-Präsident Walter Schneeloch, Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und FLVW-Präsident Hermann Korfmacher. Fotos: WFLV/Gdawitz

Teilnehmer der Mutmachkonferenz (von links): Werner Stürmann, LSB-Präsident Walter Schneeloch, Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und FLVW-Präsident Hermann Korfmacher. Foto: WFLV/Gdawitz

Hermann Korfmacher, Vorsitzender des gastgebenden Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), machte in seiner Begrüßungsrede deutlich, dass „das Thema angesichts der Flüchtlingsströme den Nerv der Zeit trifft“. Versammelt waren Gäste aus Spanien, der Türkei, den Niederlanden und Polen sowie Vertreter aus Ministerien, von olympischen Komitees und Universitäten. Ebenso vertreten waren die Politik, verschiedenste Sportbünde und Vereine.

Sie alle eint ein Ziel: die Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft. FLVW-Vizepräsident Hans Schulz, zugleich Vorsitzender der EAdS-Gesellschafterversammlung, misst hierbei den Vereinen eine zentrale Rolle zu. „Sie können der erfolgreichen Integration durch ihre verbindende Kraft, die wir alle kennen und selber erlebt haben, Vorschub leisten“, sagte er und verwies dabei idealerweise auf die internationale Zusammenarbeit.

Diese schwere Aufgabe und Herausforderung womöglich epochalen Ausmaßes könne nur gemeinsam gelingen. „Der FLVW heißt die Flüchtlinge willkommen“, so Schulz weiter, „er unterstützt die Klubs bei der möglichst zügigen Bearbeitung von Spielberechtigungen und stellt zudem Vereinsberater für gesellschaftliche Themen zur Verfügung.“ Mit im Boot auch die Westfalen SPORT-Stiftung des FLVW, die ebenfalls Flüchtlingsinitiativen von Vereinen unterstützt.

Schneeloch fordert ein „klares Integrationskonzept“

LSB-Präsident Walter Schneeloch zeigte die aktuelle Situation auf: Eine Million Flüchtlinge in Deutschland, allein 200.000 in Nordrhein-Westfalen. „Das macht auf den ersten Blick betroffen und ratlos“, räumte er ein. Von daher wünschte er sich von dem EU-Dialog am Ende Handlungsempfehlungen, wie die Integration von Flüchtlingen in den Vereinen funktionieren könne. Der Einsatz der Sportvereine und -verbände sei schließlich ein bedeutender Beitrag des gemeinnützigen Sports, um die gesellschaftlichen Herausforderungen der aktuellen Flüchtlingssituation bewältigen zu können. Um das ungebrochene Engagement des Sports in der Flüchtlingshilfe zu würdigen und wertzuschätzen, haben die Landesregierung und der Landessportbund gemeinsam erneut 211.000 Euro für 500 Vereine zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Schneeloch: „Entsprechende Anträge müssen gestellt werden.“ Derzeit werden 400 von 7.000 Hallen im Land von Flüchtlingen belegt, was „noch einigermaßen zu verkraften ist. Da tun sich aber schon Engpässe für die Vereine auf.“ Der LSB-Präsident fordert ein klares Integrationskonzept und verlässliche Rahmenbedingungen.

Werner Stürmann, Abteilungsleiter des Ministeriums für Kinder, Jugendliche, Kultur und Sport des Landes NRW, weiß um die Angst der Gesellschaft vor Veränderungen. „Das löst verständlicherweise Emotionen aus und erfordert nüchterne Pragmatik, die im Umgang mit Flüchtlingen weiter hilft.“ Zudem kündigte Staatssekretär Thorsten Klute vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen das Programm „Willkommen in NRW“ an, dass Anfang Januar an den Start gehen soll.

„Erst Unterbringungsstellen schaffen, dann über Integration reden“

Kamens Bürgermeister Hermann Hupe zeigte die Not seiner Stadt bei der Bewältigung des Flüchtlingsandranges auf. „Die Kommune arbeitet am Anschlag“, seine Einlassungen dazu, „Geld für die Unterbringung von Flüchtlingen ist da, es fehlt jedoch an Unterbringungsstellen.“ Erst müsse man dieses Problem zu lösen versuchen, dann erst könne man von Integration sprechen. „Sport ist die erste Instanz, die Integration leisten kann“, verweist er auch auf die Schaffung von Infobörsen für die Sportvereine.

"Es gibt keinen Königsweg": erster EU-Sportdialog in Kamen-Kaiserau. Teilnehmer der Mutmachkonferenz (von links): Werner Stürmann, LSB-Präsident Walter Schneeloch, Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und FLVW-Präsident Hermann Korfmacher. Foto: WFLV/Gdawitz

„Es gibt keinen Königsweg“: erster EU-Sport-Dialog im SportCentrum in Kamen-Kaiserau. Foto: WFLV/Gdawitz

„Was nehmen wir mit?“

„Beispielgebend“ und „inspirierend“, so das Fazit vieler Teilnehmer. Tags zuvor hatten einige Vereine ihre Ideen zur Integration vorgestellt. Deutschunterricht auf dem Platz vor dem Training; ein Schulbus, der sich mit Materialien den Weg zu den Flüchtlingsunterkünften bahnt und zum Mitspielen anregt; oder der Blick in die Nachbarländer: eine österreichische Initiative hat eine Weltmeisterschaft für Flüchtlinge und Migranten aus der Taufe gehoben. Der Höhepunkt: 64 Teams beim Finalturnier in Amsterdam. Und das begleitet von 90 akkreditierten Medienvertretern.

Natürlich gebe es keinen „Königsweg“, wie auch Vizepräsident Schulz zu Beginn des Dialoges betont hatte. Aber: es war „eine Mutmachkonferenz“, so Stimmen aus dem Auditorium – aufgegriffen von Präsident Hermann Korfmacher nach der Schlussrunde. Einigkeit herrschte, dass es nur gemeinsam gehen könne. „Viele Hilfen seitens der Verbände und Sportbünde gibt es bereits, aber noch mehr sind vonnöten“, bilanzierte Korfmacher. Zuvor hatten die drei Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse präsentiert.

Proaktiv müsse das Geschehen geordnet werden, nicht reaktiv. Dafür brauche es angemessene organisatorische Strukturen und ausreichend Ressourcen in den Vereinen. Adäquate Qualifizierung der Ehrenamtlichen sei hierfür unerlässlich, insbesondere im Umgang mit traumatisierten Menschen. „Das kann ein Verein nicht leisten“, so die einhellige Meinung.

Jetzt müssten entsprechende Angebote geschaffen und diese, so die Forderung, auch „öffentlich gemacht werden“, damit die Vereine wüssten, welche Hilfen es gibt und wo sie diese anfordern können.

Eine „kommunale Koordinierungsstelle“ für Flüchtlingsfragen wurde angeregt und vom Ministeriumsvertreter mit nach Düsseldorf genommen.

Vielzahl von Anregungen

„Der Strauß von Ideen und Anregungen ist vielfältig“, fasste es Korfmacher zusammen. In den kommenden Wochen wird die EAdS Westfalen diese auswerten und bündeln, um Handlungsempfehlungen an die Vereine weitergeben zu können. Der Tenor bei den Teilnehmern am Ende der Veranstaltung war einhellig positiv. Dabei reichte die Palette von gutem Gedankenaustausch, Motivationsschub, viel gelernt, nehme für die Praxis viel mit bis hin zu mehr andere Sportverbände einbinden und mit dem zweiten EU-Sport-Dialog den nächsten Schritt tun.

• Broschüre zum ersten EU-Dialog (pdf, 52 Seiten, 6,2 MB)

„Kompetent in Führung“: Workshop-Reihe beginnt in der Akademie des Sports in Hannover

Hannover. Was sind „Bedingungen gelingender Kommunikation – Kommunikation mit, für und über Menschen mit Behinderung“? Antworten gibt die dreiteilige Workshop-Reihe der Akademie des Sports im Landessportbund Niedersachsen gemeinsam mit Experten mit und ohne Behinderung.

hannover-kompetent-flyertitelDie Workshop-Reihe findet in Kooperation mit dem LandesSportBund Niedersachsen, dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen und der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gGmbH, Hannover, statt. Der erste Workshop startet am Dienstag, 24. November, in Hannover. Die Akademie befindet sich – neben dem Stadion – am Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10.

Weitere Termine sind: Dienstag, 8. März 2016, und Dienstag, 7. Juni 2016, jeweils 10 bis 16.30 Uhr in der Akademie des Sports, Hannover.

Anmeldungen: Dagmar Krause 

Seminarreihe „Kompetent in Führung“: Seminarreihe 2016 steht

Hannover. Die Jahresübersicht 2016 der Seminarreihe Kompetent in Führung der Akademie des Sports Hannover ist im Internet nachlesbar. Das teilt die Akademie mit.

Das Angebot umfasst zwei Basismodule sowie neun weitere Seminare. „Kompetent in Führung“ lädt die im Ehrenamt oder Beruf Engagierten ein, sich mit den eigenen Erwartungen, Potentialen und Handlungsmustern auseinanderzusetzen und neue Handlungsweisen auszuprobieren. Unter dem Motto „erkennen. entdecken. erleben“ wird der Nutzer in seinem persönlichen Lernprozess unterstützt.

Fundraising für Vereine: „Ohne Moos nix los!“

EU-Fördergelder zu erhalten – nicht immer ganz einfach. Fotos: Colourbox.com

Wie können Vereine Finanzmittel generieren? Darum geht es exemplarisch in der Workshop-Reihe in Bocholt. Foto: Colourbox.com

Bocholt. Über 40 Vorstandsmitglieder von Bocholter Vereinen nahmen am 22. Oktober 2015 am zweiten Workshop des Programms „Engagement braucht Leadership“ teil. Im Vereinsheim des Kleingärtnervereins Gartenfreunde Bocholt e.V. tauschten die Teilnehmer sich zum Thema „Ohne Moos nix los! Fundraising für Vereine“ aus.

Referent Hugo Pettendrup, HP FundConsult Münster, berichtete über die verschiedenen Möglichkeiten, wie Vereine und Organisationen an Gelder für ihre Einrichtung gelangen können. „Welche Möglichkeiten kennen Sie, Gelder für Ihren Verein zu generieren?“, fragte Pettendrup. Aus dem Kreis der Anwesenden erhielt er zahlreiche Antworten. Zu den genannten Antworten konnte Pettendrup eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten nennen.  So ging er auf das Thema „Fundraising“ ein, welches am ehesten mit „einen Schatz finden“ zu übersetzen sei. Zudem erklärte Pettendrup den Unterschied zwischen Spenden und Sponsoring und verwies darauf, dass ein Sponsoring für interessierte mögliche Geldgeber der „umständlichere“ Weg sei, einen Verein zu unterstützen.

„Sagen Sie Danke!“

Die Teilnehmer erhielten praktische Tipps, wie man am besten auf die Geldgeber zugehen solle und welche Aspekte dabei alle berücksichtigt werden müssen. „Wichtig: Wenn Sie erfolgreich waren, sagen Sie Danke! Egal ob Sie fünf Euro oder 5000 Euro für Ihren Verein erhalten haben. Der Geldgeber freut sich über Ihr Dankeschön“, so Pettendrup.

Zudem sei es wichtig, erst einmal ein persönliches Verhältnis zum möglichen Unterstützer aufzubauen. „Machen Sie sich interessant und überzeugen Sie ihn mit Ihrem Angebot“, riet Pettendrup den Teilnehmern. „Gehen Sie nicht ‚betteln‘, sondern stellen Sie heraus, warum es für den Unterstützer lohnenswert ist, gerade Ihren Verein zu fördern.“

Dies probte Pettendrup mit den Vereinsexperten vor Ort. Innerhalb von 30 Sekunden sollten sie ihren Gegenüber von der Besonderheit des jeweiligen Vereins überzeugen: Auf Anhieb entstanden rege Gespräche. Moderator Dr. André Wolf, Projektmanager der Regionale 2016, unterbrach das Programm später für eine kurze Pause.

Mit der aus insgesamt vier Workshops bestehenden Workshop-Serie „Personalentwicklung“ geht das Programm an das Kernthema des Projektes „Engagement braucht Leadership“ der Robert-Bosch-Stiftung – der Gewinnung von Nachfolgern für die Vorstandsarbeit.

Grenzüberschreitende Begegnungen zwischen Bocholt und Doetinchem

Voorst/NL. Die im Frühjahr 2015 geplante Zusammenarbeit zwischen dem Berufskolleg Bocholt-West und dem Graafschap College Doetinchem erfolgreich weiterzuführen, fand ihre Fortsetzung im niederländischen Voorst.

Unter dem Motto „Kennenlernen, Fremdsprache anwenden und verbessern, gemeinsam Sporttreiben und mehr über grenzüberschreitende Sportangebote und Jobmöglichkeiten erfahren“ findet auch in diesem Schuljahr wieder ein Austausch zwischen den Schülern des Bildungsganges „Freizeitsportleiter/-in“ des Berufskollegs Bocholt-West und der analogen niederländischen Ausbildung der Abteilung „Sport en bewegen“ des Graafschap Colleges Doetinchem statt.

Schüler des Berufsganges Freizeitsportleiter in Voorst: Teilnehmer des Berufskollegs Bocholt-West und der analogen niederländischen Ausbildung der Abteilung „Sport en bewegen“ des Graafschap Colleges Doetinchem. Foto: FSL

Schüler des Berufsganges Freizeitsportleiter in Voorst: Teilnehmer des Berufskollegs Bocholt-West und der analogen niederländischen Ausbildung der Abteilung „Sport en bewegen“ des Graafschap Colleges Doetinchem. Foto: FSL

Dazu trafen sich am 17./18. September die Freizeitsportleiter der Klasse FSL 12 mit Schülern des dritten Ausbildungsjahres des Graafschap Colleges im Haus „Recreatie ‚t Lohr“ im grenznahen Gendringen zu einer ersten Begegnung, bei der der Abbau von Barrieren an erster Stelle stand. Und womit geht das leichter, als mit gemeinsamem Sporttreiben – Volleyball, Beachvolleyball, Fußball, Wasserball, Frisbee, Hindernislauf, Menschenstratego und sogar Golf gehörten zum breitgefächerten Programm, das die Schülergruppe des Graafschap Colleges vorbereitet und organisiert hatte.

Lehrreiche und „gezellige“ Tage

Vorgestellt wurde sich jedoch vorher schon mit zwei in der jeweiligen Fremdsprache gehaltenen, sehr humorvollen Videobotschaften, die beide Gruppen für die jeweils andere erstellt hatte.
Nach dem äußerst bewegungsreichen und trotz miserabler Witterung sehr fröhlichen Nachmittag konnten sich alle Beteiligten beim gemeinsamen Barbecue stärken, um im Anschluss daran auch die letzten Berührungsängste bei einem „Karaoke-Battle“ zu niederländischen und deutschen Schlagern endgültig zu beseitigen.

Anderntags stand die Bildung von „Buddies“ im Mittelpunkt – dem eigentlichen Kern des gesamten Austausches, denn diese kleinen deutsch-niederländischen Teams werden im Verlauf des Schuljahres vor allem im Rahmen des jeweiligen Fremdsprachenunterrichts weiterhin intensiv zusammenarbeiten und gemeinsame Aufgaben bewältigen. Angedacht sind etwa gegenseitige Praktikumsbesuche der jeweiligen Partner, um einerseits wichtige Kontakte über die Grenzen hinaus zu knüpfen und andererseits die Sprachkompetenz – auch im Hinblick auf die Berufswelt – zu erweitern.

Es waren nicht nur lehrreiche, sondern auch „gezellige“ Tage, so dass das Feedback bei allen Beteiligten überaus positiv ausfiel und Schüler sowieLehrer beider Seiten der schul- und grenzübergreifenden Zusammenarbeit während des laufenden Schuljahres gespannt entgegensehen.
Gegen Ende des Schuljahres wird ein erneutes Treffen stattfinden, welches von den bestehenden Buddygruppen maßgeblich geplant werden soll, bei dem sich aber auch die Bocholter bei den niederländischen Freunden für die tolle Organisation revanchieren wollen. „Wir freuen uns drauf! Tot ziens!“

Bewegender Jubiläumsfestakt: Vierteljahrhundert Sportland Brandenburg

Potsdam. Vor 25 Jahren, am 15. September 1990, ertönte für den Landessportbund Brandenburg e. V. (LSB) der Startschuss. Mit einem bewegenden Festakt feierte der LSB am 15. September 2015 in der Potsdamer Schinkelhalle das 25-jährige Bestehen des Sportlandes Brandenburg. Unter den knapp 300 Jubiläumsgästen waren neben zahlreichen märkischen Sportgrößen wie den Olympiasiegern Kathrin Boron (Rudern), Tim Wieskötter (Kanu) oder dem aktuellen Weltmeister Hans Gruhne (Rudern) auch der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann (Foto mit ESAB-Geschäftsführer Manfred Wothe, links), sowie Brandenburgs Sportminister Günter Baaske.

LSB-Präsident Wolfgang Neubert hob in seiner Festrede die Schwierigkeit der ersten Stunden hervor und bedachte dabei alle ehrenamtlichen Engagierten in den Vereinen und Sportverbänden, die anschließend für die stete Weiterentwicklung des Sportlandes gesorgt haben.

Ehrung: LSB-Präsident Wolfgang Neuwert (links) zeichnet Manfred Wothe, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg, aus. Foto: Marcus Gansewig

Ehrung: LSB-Präsident Wolfgang Neubert (links) zeichnet Manfred Wothe, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg, aus. LSB-Foto: Marcus Gansewig

„Sport in Brandenburg steht für eine breite engagierte Basis in den Vereinen“

Neuber: „Es gab kein Jahr, in dem unsere Vereine keinen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen hatten. Inzwischen sind 327.544 Brandenburger in Sportvereinen organisiert. Sport in Brandenburg steht für eine breite engagierte Basis in den Vereinen, täglichen ehrenamtlich organisierten Sportbetrieb für alle gesellschaftlichen Gruppen, zahlreiche Wettkämpfe auf den verschiedenen Ebenen, Beteiligung am gesellschaftlichen Leben und natürlich auch Talentförderung und Leistungssport.“

Europäische Sportakademie Land Brandenburg und Manfred Wothe geehrt

In diesem Zusammenhang wurde die Europäische Sportakademie Land Brandenburg gGmbH mit ihrem Geschäftsführer Manfred Wothe geehrt. Mit Visionen, Ehrgeiz und einer erheblichen Portion Engagement konnte ein einzigartiges Aus- und Weiterbildungs- sowie Studienangebot in enger Zusammenarbeit mit dem LSB geschaffen werden, so Laudator und Hauptgeschäftsführer des LSB, Andreas Gerlach.

Heute fördert die Europäische Sportakademie Land Brandenburg aktiv eine Karriere im und mit dem Sport. Dazu tragen sowohl DOSB-Lizenzausbildung, Zertifikatsausbildung, Berufliche Ausbildung zum/zur Fitness- und Gesundheitstrainer /in (+ Sportssistent/in), Berufliche Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Erzieher/in als auch das Duale Studium bei, hieß es beim Festakt in Potsdam.

Auszeichnungen verdienter Haupt- und Ehrenamtlicher

Emotionaler Höhepunkt des Abends waren die Auszeichnungen verdienter Haupt- und Ehrenamtlicher, die sich ein Vierteljahrhundert lang ohne Unterbrechung um den Sport in Brandenburg verdient gemacht haben. Auch Kathrin Boron wurde in einem Gänsehautmoment verabschiedet. Kathrin Boron, die ihre sportlichen Wurzeln in Neuruppin hat, war nach ihrer erfolgreichen Ruderkarriere unter anderem für den Brandenburger Olympiastützpunkt und als Vorsitzende des Ruderclubs Potsdam tätig. Künftig wird sie für die Deutsche Sporthilfe in Frankfurt/Main tätig sein.

Geehrt wurden neben Kathrin Boron auch Claus Wartenberg, Siegfried Kirschen, Günter Jentsch sowie Manfred Wothe.

Fotolink der Märkischen Allgemeine Potsdam/Quelle: Julian Stähle

Ehre, wem Ehre gebührt: Auszeichnungen für großes Engagement für den Landessportbund Brandenburg. uszeichnungen: 25 Jahre LSB-Foto: Marcus Gansewig

Ehre, wem Ehre gebührt: Auszeichnungen für großes Engagement beim Silberjubiläum des Landessportbundes Brandenburg in Potsdam. Die Geehrten werden eingerahmt von LSB-Präsident Wolfgang Neubert (links) sowie Brandenburgs Sportminister Günter Baaske und DOSB-Präsident Alfons Hörmann (beide rechts). LSB-Foto: Marcus Gansewig

EU-Förderprogramm „Erasmus+ Sport“: 30 Millionen Euro in 2016

Trier. 2016 stehen dem Sport mehr als 30 Millionen Euro aus dem EU-Förderprogramm „Erasmus+ Sport“ zur Verfügung. Insgesamt sind es im Zeitraum 2014 bis 2020 genau 265,94 Millionen Euro. Diese Zahlen nannte Michal Rynkowski (Foto) aus der EU-Kommission, in Brüssel zuständig für Unit Sport Policy and Programme/DG Education and Culture. Der Fachmann war vom Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports eingeladen worden, um die aktuellsten News im Rahmen einer Herbsttagung zum 25-jährigen Bestehen mit Festakt der Sportakademie in Trier den interessierten Vertretern aus halb Europa aus erster Hand zu präsentieren.

 

>> Fotolink Arbeitstagung Trier

Netzwerk-Arbeitstagung in der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier. Foto: Horst Andresen

Netzwerk-Arbeitstagung in der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier. Foto: Horst Andresen

Die Schwerpunkte bleiben laut Rynkowski wie ursprünglich festgelegt: Integrität, Ökonomie, Sport und Gesellschaft. Darunter fiele auch soziale Inklusion, um neue Programme mit Flüchtlingen zu ermöglichen. Grundsätzlich ginge es weiter um Fairness, gegen Doping, Spielabsprachen, Gewalt. Auch der Breitensport werde berücksichtigt. Rynkowski: „Wir versuchen, den Wünschen der Vereine und Verbände entgegenzukommen.“

Für 2016 würden die maximalen Projektbudgets auf 400.000 Euro begrenzt, kleinere Kooperationspartnerschaften mit maximal 60.000 Euro unterstützt. Dafür stünden gut drei Millionen Euro bereit, also könnten knapp 60 Maßnahmen Berücksichtigung finden.

Michal Rynkowski ermutigte zur Antragstellung, trotz offensichtlicher Hürden, die auch die Netzwerkpartner hinlänglich erfahren haben. Die Antragssummen zu überziehen, sei nicht notwendig: „Was Sie beantragen, bekommen Sie auch.“ Die meisten Anträge gingen traditionell aus Italien ein – rund ein Viertel. In Italien gebe es gar einen diesbezüglichen Studiengang. Das hieße aber nicht, dass ein Viertel der Mittel nach Italien ginge.

Weitere Infos:
www.ec.europa.eu/sport
www.eacea.ec.europa.eu
Mailadresse für Bewerbungen:
EAC-UNITE-C2@ec.europa.eu

 

Interreg-Förderung: Bis 2020 knapp 140 Millionen Euro für die Großregion

Judith Rupp aus dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung informierte über „Interreg V a – Ziele, Merkmale und Förderbereiche“.

Die Mittel betragen für 2014 bis 2020 96 Millionen Euro (gegenüber 2007-2013: 72,04 Millionen Euro). Für die Großregion, zu der Luxemburg, Belgien und Lothringen und der Elsass gehören, liege der Etat bei 139,80 Millionen Euro (vorher 105,99), der Fördersatz bei 50 und 60 Prozent.

Erleichterungen in der Umsetzung seien geplant, die Dauer der Entscheidung soll sich verkürzen, der zeitliche Überhang kürzer werden – die Probleme seien dem Ministerium bekannt, sagte Judith Rupp.

Es gebe viele gute grenzüberschreitende Beispiele, die gefördert würden, so eine deutsch-französische Kinderkrippe, Judo-Randori mit Trainingscamps, ein internationales Sport-, Kultur und Freizeitzentrum in Relingen/Luxemburg oder Mikroprojekte wie EuRun (Laufveranstaltung).

Für die Förderperiode 2014-2020 gelte Flexibilität für das Fördergebiet: Auch Einrichtungen außerhalb der Region könnten unterstützt werden. Das sei neu.

Wichtig ist laut Judith Rupp „die Definition von spezifischen Zielen, sonst sehen wir das Antragskriterium als nicht erfüllt an.“

 

Professor Dr. Eike Emrich über Sportmoden und Sporttrends

Über Sportmoden und Sporttrends sowie deren immense Auswirkungen hatte in der Sportakademie in Trier zuvor Professor Dr. Eike Emrich, Wissenschaftler an der Universität Saarbrücken, referiert. Es ginge auch um den Spagat „zwischen Abgrenzung und Reichweite: Diffusion oder Ansteckung – ein Modespiel im Sport“, wie Emrich gegenüber den Netzwerkvertretern bekräftigte.

Emrich ermahnte Projektverantwortliche von Sportstätten, „nicht am Markt vorbeizuproduzieren“. Genau dies geschehe aber derzeitig. Die Mitgliederzahlen von Fitnessstudios etwa seien konstant – auch wenn die anderes behaupteten.

Professor Dr. Roland Naul von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) „ein Mix von Vorgaben und Marktgerechtigkeit“ zu beachten sei: „Nicht mehr jede Sportstätte muss heute nach normativen Vorgaben gebaut werden“. Konkurrenz sollen entschärft, Zeit- und Wegeplanung mitberechnet werden. Naul: „Notwendig ist eine nüchterne Nachfragebeurteilung.“

Karl-Heinz Steinmann von der Sportakademie im Landessportbund Hannover fragte Professor Emrich, wie „erkenne ich als Verein Trends?“ Kinder seien jünger, wenn sie in einen Verein gingen, blieben deshalb aber nicht länger.

Klaus Klaeren, Gastgeber und Geschäftsführer der Akademie in Trier, hat 25 Jahre Erfahrung in der Moselstadt und der Region. Sein Hinweis: „In der Sportstättenplanung ist es unerlässlich, die jeweilige Konkurrenzsituation zu beachten.“

 

Erste Europäische Woche des Sports

Über die erste Europäische Woche des Sports (ab 7. September) informierte Kurt Rathmes aus dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) in Eupen. „Die Woche soll den Bürger erreichen“, sagte Rathmes, zuvor auch Vorsitzender des Eurosportpools. 60.000 Euro gebe es pro Nation, 80.000 Euro für Luxemburg.

Ein Ziel für die DG in Eupen sei außer Ethik und Fairplay: „Bewegung und Sport als positiv erfahren. Die Menschen sollen merken: Das tut mir gut, ich mache weiter.“ So sollen auch Schülerassistenten Mitschüler animieren, während der Pausen Sport zu treiben. In der DG gab es nach dem Aufruf des Ministeriums mitzumachen, 140 Sportangebote für die zweite und dritte September-Woche.

 

Europäischer Qualifizierungsrahmen und Sport

Camille Dahm, Leiter von ENEPS (Nationale Schule für Leibeserziehung und Sport / L’Ecole Nationale de l’éducation physique et des sports), berichtete zum „europäischen Qualifizierungsrahmen und Sport“, dass es in der grenzüberschreitenden Anerkennung von Ausbildungen weiterhin großen Aufholbedarf gebe. Seinem Eindruck nach ginge es nur schwerlich voran. Viele Anbieter und Länder müssten zusammengebracht werden: „Es besteht noch Diskussionsbedarf.“

 

Erfolgreiche Netzwerkarbeit

Erfolgreiche und anerkennenswerte Arbeit – 20 Mitglieder aus sieben Ländern umfasst derzeit das Europäische Netzwerk der Akademien des Sports. Demnächst werden es noch mehr: Ein Antrag zur Aufnahme liegt auf Vermittlung von Michael Sorge (Bildungswerk des Landessportbundes Sachsen) von der privaten Hochschule Palestra in Prag vor. Zudem wurde einstimmig das  Sportwissenschaftliche Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) als neues Netzwerk-Mitglied aufgenommen.

Das Engagement dokumentierten die Netzwerkvertreter mittels ihrer zurückliegenden und zukünftigen Aktivitäten, wie sie in Trier berichteten:

So habe Drzonków in Polen zahlreiche Anträge für diverse Maßnahmen in der Bearbeitung, berichteten Boguslaw Sulkowski aus Drzonków/Polen, Direktor der WOSiR Drzonków, und Martha Tuliszka.

Manfred Wothe, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB), Potsdam, erklärte, dass mit weiteren Partnern ein Antrag zur Förderung des Programms „Duale Karriere“ gestellt werde. Mit der ESAB seien Drzonków in Polen, die Sportföderation Skaneidrotten in Malmö/Schweden und die Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (HAN) aus den Niederlanden mit im Boot.

Die Akademie des Sports Hannover/Clausthal-Zellerfeld setzt zahlreiche Schwerpunkte für 2016, unter anderem zusammen mit dem Netzwerk eine Bildungsveranstaltung mit europäischem Thema, sagte Akademieleiter Karl-Heinz Steinmann.

 

Flüchtlingsdrama beschäftigt auch Schweden

Das Flüchtlingsdrama – neben dem Dauerthema Doping – lässt Schweden auch nicht kalt, das bei den vielen Menschen aus Kriegsgebieten wie Syrien sehr beliebt ist. Das erklärte Peter Tallinger von der Sportföderation Skaneidrotten (Skåne Sports Federation and SISU Sports Education Skåne), Malmö. Das Flüchtlingsthema bleibe für lange Zeit aktuell, meinte das schwedische Vorstandsmitglied. Auf die Problematik habe die Regierung reagiert und viele Verwaltungs-Mitarbeiter neu eingestellt; sie sollen sich um Flüchtlinge kümmern.

 

Trierer Sportatlas ISE kommt gut an

Erst seit gut einer Woche online und dennoch schon höchst begehrt: Der neue Sportatlas ISE (Institut für Sportstättenentwicklung) umfasst derzeit 125 Sportarten und 103 Vereine in Trier. Dies sagte Projektleiter Stefan Henn gegenüber dem Netzwerk. 18 Monate betrug Vorbereitungszeit. Die Europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports als Projektträger bietet allen Interessierten umfangeichen Service: Planung, Beratung, Moderation, Evaluation. Bei Vorstellungen zeigten sich neben anderen die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Karin Augustin, Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, begeistert von Idee und Anwendung.

www.ise-rlp.de

© andresen-presseservice

25 Jahre Sportakademie Trier: „Brückenbauer für den Sport in Europa“ – gelungener Festakt

Trier. Die Europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports ist ein „Brückenbauer für den Sport in Europa“. Dies bekräftigte Professor Dr. Roland Naul (Foto) als Festredner während der Geburtstagsfeier der Akademie in der Arena Trier. Und angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation in Europa „ist Sport auch ein bisschen Frieden“, sagte Naul vor 150 Gästen. Prominentester Gratulant war Ruder-Olympiasieger Richard Schmidt vom RV Treviris Trier, der als aktueller Vizeweltmeister im Achter gekommen war.

Gratulation zum Geburtstag: Richard Schmidt, Olympiasieger im Rudern mit dem Achter und aktueller Vizeweltmeister aus Trier (rechts), und Akademie-Geschäftsführer Klaus Klaeren. Foto: Horst Andresen

Gratulation zum Geburtstag: Richard Schmidt, Olympiasieger im Rudern mit dem Achter und aktueller Vizeweltmeister aus Trier (rechts), und Akademie-Geschäftsführer Klaus Klaeren. Foto: Horst Andresen

>> Fotogalerie Festakt

 

Zur gelungenen und abwechslungsreichen Geburtstagsfeier kamen 150 Trainer, Sportfunktionäre und Politiker, an der Spitze Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Landessportbund-Präsidentin Karin Augustin und Innenstaatssekretär Randolf Stich. Die Begrüßung übernahm Vorsitzender Georg Bernarding, seit 1999 an der Spitze der Akademie.

Vertreten war auch das komplette Europäische Netzwerk der Akademien des Sports, dessen Gründungsmitglied die Trierer Sportakademie ist. Sie alle gratulierten dem Vorsitzenden Georg Bernarding, Geschäftsführer Klaus Klaeren und dem Team. Neben Bernarding und Klaeren habe vor allem Professor Dr. Max Münz († 2009) als Vorsitzender in den Anfangsjahren die Ausrichtung der Akademie geprägt.

Und die muss komplett richtig gewesen sein. „Trier war früher in Europa als viele andere“, unterstrich Naul. In  der ältesten Stadt Deutschlands, in der 107.000 Einwohner leben, habe über die engagierte Arbeit der Akademie Europa immer im grenzüberschreitenden Fokus gestanden. Die jährliche Fair-Play-Tour, bei der bisher insgesamt mehr als 2,7 Millionen Euro Spendengelder für soziale Projekte im Partnerland Ruanda gesammelt wurden, habe sich innerhalb 17 Jahren „zu einem Markenzeichen mit Nachhaltigkeit“ entwickelt, sagte Naul. Innerhalb des Akademie-Netzwerkes würden viele Synergien genutzt.

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Gratulation des Netzwerkes mit Vertretern aus Europa beim Festakt der Sportakademie mit Georg Bernarding (ganz rechts) und Klaus Klaeren. Foto: Horst Andresen

Gratulation des Netzwerkes mit Vertretern aus Europa beim Festakt der Sportakademie mit Georg Bernarding (ganz rechts) und Klaus Klaeren. Foto: Horst Andresen

 

Das engagierte Arbeiten für ein gemeinsames Europa zog sich wie ein roter Faden durch die Festreden. Ein kleiner Überblick mit Auszügen.

Georg Bernarding: 25 Jahre – das sind auch 25 Jahre der Entwicklung unserer Akademie

Als Europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports bringen wir uns seit Jahren intensiv in die gemeinsamen Bemühungen um ein geeintes EUROPA ein.

Immerhin hat Rheinland-Pfalz eine gemeinsame, 300 Kilometer lange Staatsgrenze mit Belgien, Luxemburg und Frankreich. Kein anderes Bundesland hat eine längere Grenze zu seinen europäischen Nachbarn als Rheinland-Pfalz.

Und die seit Jahren bestehenden zahlreichen Kontakte der Grenzregionen ermöglichen den Austausch über Grenzen hinweg und das Zusammenwachsen Europas von unten.

Mit allen Partnern arbeiten wir im ständigen Dialog und Austausch. Sei es im Europäischen Netzwerk der Sportakademien, dem Eurosportpool, der Großregion und vielen anderen mehr.

Auf rheinland-pfälzischer Ebene sehen wir uns mit den Möglichkeiten, die das Haus „Sportakademie“ bietet, insbesondere als Dienstleister für den organisierten Sport.

Wolfram Leibe (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Trier:

Ein großes Dankeschön für vergangene und zukünftige Leistungen. Die Akademie ist einer der Kämpfer für ein vereintes Europa. Klaus Klaeren und seine Mannschaft kommen immer wieder mit neuen Konzepten und Ideen. Das ist beeindruckend. Das Land Rheinland-Pfalz leistet große Unterstützung. Dennoch hat die Akademie es von Anfang an gelernt, mit überraschend kleinem Budget auszukommen. Deshalb ist die Leistung umso höher zu bewerten.

Randolf Stich, Ministerialdirektor im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz:

Sport in Rheinland-Pfalz bedeutet: 3400 Sportplätze, 2150 Sporthallen, 37 Prozent Organisationsgrad in 6300 Vereinen, 1,5 Millionen aktive Menschen, dazu kommen mehr als 1,5 Millionen außerhalb von Vereinen. Der Sport hat mit all seinen Facetten eine wichtige Aufgabe im Leben, eine unersetzliche soziale, gesundheitliche und erzieherische Funktion. Sport bestimmt wesentlich unsere Lebensqualität. Für all das steht auch das Wirken der Sportakademie. Sie setzt mit ihren 25 Jahren einen Meilenstein, und herzliche Grüße darf ich auch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer ausrichten.

Über die Akademie gibt es ein europaweites Handeln von Trier ausgehend. Über viele Jahre hinweg hat sie Perspektiven aufgezeichnet. Das wünschen wir uns auch für die nächsten Jahre: konsequent und selbstbewusst so weiterzumachen, damit der Sport in Europa weiter zusammenwächst.

Europäische Gesprächsrunde

An einer europäischen Gesprächsrunde – moderiert von Rainald Kauer, Mitglied im Vorstand der Sportakademie – wurden in kompakter Form zahlreiche Themen mit internationalem Charakter behandelt. In zwei Runden nahmen teil: 
Karin Augustin (Mainz), Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz,
Camille Dahm (Luxemburg), Präsident des Eurosportpools,
Ben Halle (Arnheim), Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (HAN),
Fernand Rachel (Lothringen), ehemaliger Präsident des Eurosportpools,
Kurt Rathkes (Eupen), Sportministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG),
Boguslaw Sulkowski (Zielona Gora, Drzonków/Polen), Direktor WOSiR Drzonków,
Manfred Wothe (Potsdam), Europäisches Netzwerk der Akademien des Sports und Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg.

(© andresen-presseservice)

Links zu weiteren Medienberichten zum 25-jährigen Akademiebestehen (Trierer Volksfreund):
Fair Play gehört zum Selbstverständnis
Festveranstaltung: Olympiasieger gratuliert zum Jubiläum

Internationales Schiedsrichter-Symposium in Kamen-Kaiserau: Neue Standards angestrebt

Kamen-Kaiserau. Austausch von Ideen und Projekten , neue und einheitliche Standards im Schiedsrichterwesen: Das waren Leitgedanken eines internationalen zweitägigen Symposiums. Verantwortliche für die Veranstaltung im SportCentrum Kamen•Kaiserau war die Europäische Akademie des Sports Westfalen gGmbH, die sich zur „Sports for Europe gGmbH“ umbenannt hat und eine Tochtergesellschaft des FLVW (Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen e. V.) ist. Sports for Europe ist Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports.

Neue Standards diskutiert: Schiedsrichter aus mehreren Nationen trafen sich zu einem zweitägigen Symposium im Sportcentrum Kamen•Kaiserau. Foto: FLVW

Neue Standards diskutiert: Schiedsrichter aus mehreren Nationen trafen sich zu einem zweitägigen Symposium im Sportcentrum Kamen•Kaiserau. Foto: FLVW

International ging es beim zweitägigen Schiedsrichter-Symposium im SportCentrum Kamen•Kaiserau zu. Referees aus der Schweiz, Belgien, Liechtenstein, Österreich, den Niederlanden und Luxemburg konnte Hermann Korfmacher, Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), am Donnerstag, 3. September 2015, in der Rotunde begrüßen. Aber auch Gäste von der Schiedsrichterkommission Amateure des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Helmut Geyer und der DFB-Zentrale mit Direktor Willi Hink an der Spitze hieß er willkommen. Vertreten waren ebenso Schiedsrichter-Obleute aus den Landesverbänden sowie Vertreter der bundesweiten Arbeitsgruppe Schiedsrichter-Entwicklung.

Der FLVW-Präsident nahm – auch in seiner Funktion als Geschäftsführer der „Sports for Europe gGmbH“ – die Begrüßung vor. Die „Sports for Europe gGmbH“ ist eine Tochtergesellschaft des FLVW, die sich als integrative Kraft des Sports versteht, um die Menschen in Europa näher zusammen zu bringen. Das unterstrich auch Europareferentin Fabienne Caiazza. Diese lud die Schiedsrichter dazu ein, mit ihrer Hilfe „Sports for Europe“ erfahrbar zu machen, das Miteinander im Sport über alle Grenzen hinweg zu fördern und den Austausch von Ideen und Projekten voranzutreiben, von denen alle profitieren könnten.

Dieser Leitgedanke stand auch über diesem Schiedsrichter-Symposium, bei dem konstruktive Gespräche zu neuen und einheitlichen Standards führen sollten, die für ganz Deutschland Gültigkeit haben werden. Dabei hörte man sich auch den Status quo aus den anderen europäischen Ländern an, die von den Vertretern der Nationalverbände vorgestellt wurden.

Hermann Korfmacher: „Schiedsrichter haben es nicht leicht“

„Schiedsrichter haben es nicht leicht“, zeigte Korfmacher Verständnis für das Amt der Unparteiischen und verwies auf den zurückliegenden Bundesliga-Spieltag Anfang September 2015, an dem ein Elfmeter und ein Handspiel im Strafraum wieder für große Diskussionen sorgte. Eine neue Qualität habe auch die Kritik in den sozialen Medien erreicht, in denen sich anonyme Schreiber grobe Fouls erlauben. Das sei nicht zu tolerieren.

Der für den Amateurfußball und Schiedsrichterbereich zuständige DFB-Direktor Willi Hink zeigte sich angetan von dem aus Westfalen initiierten europäischen Austausch der Schiedsrichter und erhofft sich insbesondere von dem Symposium eine Weiterentwicklung in diesem Bereich. Eine bundesweite Kommunikation sei nötig, um auch die Aufgaben im Bund, Land und Kreis besser zu verteilen. „Auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in der Gesellschaft muss man sich aufstellen“, betonte er, „passiert ist noch nicht so viel.“ Gespannt sei er auf die Ergebnispräsentation und die Feedbackrunde des Schiedsrichter-Symposiums.

Zu den Themenschwerpunkten der Veranstaltung gehörten im Rahmen von Gruppenarbeitsphasen Organisation und Struktur im Schiedsrichterbereich, Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, Gewinnung, Bindung und Ausbildung von Schiedsrichtern, Image und Werbung sowie Betreuung und Informationsbereitstellung. Eine Führung im Dortmunder Signal Iduna Park gehörte mit zum zweitägigen Programm.